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Am Dienstag hat die Eidgenössische Elektrizitätskommission (Elcom) die gesammelten Strompreise für den regulierten Teil des Markts publiziert: Für einen Durchschnittshaushalt ist die Rechnung im kommenden Jahr 27 Prozent teurer als in diesem und beträgt neu 1215 Franken.

Wie sieht es in Ihrer Gemeinde aus?

So hoch fallen die Strompreise im nächsten Jahr aus:

Auch von der Erhöhung betroffen sind KMU, die weniger als 100’000 Kilowattstunden im Jahr verbrauchen. Sie fallen in das regulierte Segment des seit 2009 teilliberalisierten Strommarkts, wie ihn die Schweiz kennt: in die sogenannte Grundversorgung. Das heisst, dass die Endverbraucher den Lieferanten zwar nicht wählen dürfen, aber dieser ihnen den Strom nur zu den sogenannten Gestehungskosten verrechnen darf – also zu dem Preis, der bei ihm selbst anfällt.

Hinzu kommen Netznutzungstarife, je nach Gemeinde Abgaben an das Gemeinwesen und ein Netzzuschlag. Insbesondere die Netznutzungstarife haben sich auf 2023 deutlich erhöht. Darüber freuen sich unter anderem verschiedene Pensionskassen, die an der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid beteiligt sind, wie die «SonntagsZeitung» schreibt.

Allerdings variieren die Aufschläge je nach Gemeinde stark: In Oberlunkhofen AG ist der Preis um das Dreifache gestiegen, in Vals GR dagegen gar nicht.

Wer vorgesorgt hat, ist auf der sicheren Seite

Das hat damit zu tun, dass die Lieferanten, die für die verschiedenen Gemeinden zuständig sind, ganz unterschiedliche Strategien verfolgen. Gewisse haben sich schon vor Jahren abgesichert und sich einen für heutige Verhältnisse guten Preis gesichert. Andere haben das verpasst und mussten den Strom für das kommende Jahr kurzfristig, also zu höheren Preisen, einkaufen.

Grossverbraucher – jene also, die mehr als 100’000 Kilowattstunden beziehen – dagegen kaufen ihren Strom im Schweizer Modell am freien Markt. Sie können frei wählen, von wem sie welchen Strom zu welchen Bedingungen beziehen. Das war während vieler Jahre ein Vorteil: Die Preise im freien Markt lagen unter den Schweizer Gestehungskosten. In den letzten Monaten sind die Marktpreise aus verschiedenen Gründen jedoch so stark angestiegen, dass es mittlerweile in den meisten Fällen deutlich attraktiver ist, im regulierten Teil des Markts Strom zu beziehen.

Verschiedene Faktoren bestimmen Strompreis, darunter auch die Trockenheit

Gewisse Firmen berichteten von zehnmal, teilweise gar fünfzehnmal höheren Strompreisen, mit denen sie arbeiten sollen. Unter anderem forderte darum Gewerbeverbandsdirektor Hans-Ulrich Bigler vorletzte Woche, dass doch die Wirtschaft zurück in die Grundversorgung wechseln möge. Das Anliegen hat politisch kaum eine Chance.

Dem Preisanstieg beim Strom liegt eine Kombination von Faktoren zugrunde: Erstens sind die Gaspreise aufgrund der Sanktionen gegen Russland in die Höhe geschnellt – ein Fünftel des aus Russland importierten Gases wird in Europa verstromt. Zweitens sind aus den gleichen Gründen auch die Kohlepreise deutlich höher als vor einigen Monaten noch.

Drittens sind die Preise im Handel mit CO2-Zertifikaten, die bei der Stromproduktion eine wichtige Rolle spielen, in letzter Zeit ebenfalls stark gestiegen. Und viertens steht rund die Hälfte der französischen Kernkraftwerke still, die für die Energieversorgung Europas eine zentrale Rolle spielen. Eine untergeordnete Rolle spielt dagegen die Trockenheit in diesem Sommer, die in der Schweiz dazu führte, dass weniger Wasser aus den Stauseen durch die Turbinen gelassen werden konnte.

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